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On-Premises vs. Cloud: Warum die Cloud On-Premises überholt

Wir zeigen anhand von 10 Kriterien, weshalb Cloud-Lösungen die bessere Wahl sind

Matthias Kraus

Erstellt am 04. September 2023

Cloud-Wolke ist im Vordergrund zu sehen. Sie befindet sich in einem Serverraum
Inhaltsverzeichnis

In einer zunehmend digitalisierten und schnelllebigen Geschäftswelt, die von hoher Konkurrenz geprägt ist, hängt der Unternehmenserfolg oft von der verfolgten IT-Strategie und dem damit verbundenen Aufbau der eigenen IT-Infrastruktur ab. „On-Premises vs. Cloud?“ ist dabei eine grundlegende Fragestellung, die es zu beantworten gilt. Fakt ist: Fortgeschrittene Cloud-Technologien bieten zahlreiche Möglichkeiten, die Produktivität und Wirtschaftlichkeit langfristig zu steigern. Sie haben die Art und Weise, wie Firmen ihre IT-Infrastruktur betreiben, revolutioniert und stellen die konventionellen On-Premises-Systeme in den Schatten. Trotz dieser klaren Entwicklung fragen sich heute noch viele, welcher Ansatz die bessere Wahl ist.

In diesem Artikel vergleichen wir beide Modelle anhand von zehn Kriterien und verdeutlichen, warum die Cloud immer mehr an Bedeutung gewinnt und unter einigen Expert:innen als das System der Zukunft gilt.

On-Premises vs. Cloud: Wo liegt der Unterschied?

Beim traditionellen On-Premises-Ansatz installieren und betreiben Unternehmen die Softwareprodukte auf eigenen Servern in ihrer IT-Infrastruktur. Das Unternehmen ist selbst für wichtige Themen wie Sicherheit, Betrieb, Wartung, Verfügbarkeit, Kompatibilität oder Updates verantwortlich. Beim Cloud-Ansatz hingegen nutzt das Unternehmen Softwareprodukte über das Internet („Software as a Service", SaaS) und verwendet die Server sowie die hochsichere Infrastruktur des jeweiligen Systemanbieters. Die oben genannten To-dos liegen dann im Verantwortungsbereich des Cloud-Dienstleisters.

Ein umfangreicher Vergleich

Im Folgenden beleuchten wir zehn Kriterien, um die Unterschiede zwischen On-Premises-Installationen und Cloud-Services zu verdeutlichen:

  1. Datensicherheit
  2. Datenhoheit
  3. Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit
  4. Skalierbarkeit
  5. Individuelle Einstellungen
  6. Technische Kompatibilität
  7. Time-to-Value
  8. Einrichtung und Wartung 
  9. Weiterentwicklung und Support
  10. Kosten 

1. Datensicherheit

Cloud-Provider investieren erhebliche Ressourcen in ihre Infrastruktur, um den höchsten Standards in Bezug auf Datenschutz und IT-Sicherheit für ihre Kunden gerecht zu werden. Neben digitalen Maßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen sowie regelmäßigen Sicherheits-Updates legen sie auch größten Wert auf die physische Sicherheit ihrer Rechenzentren. Diese bezieht sich auf den Schutz der für den Betrieb cloudbasierter Systeme verwendeten Hardware, Server und Infrastruktur. Sie treffen Vorkehrungen, um unerlaubten Zugriff oder physische Schäden an ihren Einrichtungen zu verhindern. Dazu gehören strenge Zugangskontrollen sowie spezielle Überwachungsanlagen. Besonders relevant ist dies im Hinblick auf mögliche Cyberangriffe.

Durch kontinuierliche Überwachung und den Einsatz fortschrittlicher Firewalls können Cloud-Anbieter:innen Angriffsversuche erkennen und abwehren, wodurch die Daten der Kunden deutlich besser geschützt sind. Beim Evaluierungsprozess potenzieller Cloud-Anbieter:innen ist darauf zu achten, ob diese Zertifikate in Bezug auf maximale Informations- und Datensicherheit vorweisen können. Zu den wichtigsten zählen: der EU Cloud Code of Conduct nach Level 3, das C5-Testat (Cloud Computing Compliance Criteria Catalogue) des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie die ISO 27001- & ISO 27018-Zertifikate.

Durch die Auswahl zertifizierter Provider profitieren Unternehmen automatisch von hoher Datensicherheit, ohne selbst entsprechende Kompetenzen besitzen zu müssen. Diese wiederum sind beim On-Premises-Ansatz unerlässlich, denn hier sind die Unternehmen eigenständig für den Schutz ihrer Daten verantwortlich. Das ist nicht nur enorm zeit- und kostenintensiv, sondern birgt auch ein Sicherheitsrisiko, sofern das Unternehmen nicht selbst auf Datensicherheit spezialisiert ist und über ausreichend IT-Ressourcen verfügt.

2. Datenhoheit

Bei der Cloud-Variante liegen die Daten – wie bereits beschrieben – in den Rechenzentren der Anbieter:innen. Dennoch gehören die Daten demjenigen, der sie erstellt und hochgeladen hat, dieser behält gleichzeitig auch das Urheberrecht. Deshalb ist es empfehlenswert, bei der Systemauswahl auf die Serverstandorte zu achten. Für viele deutsche bzw. europäische Unternehmen ist es aus datenschutzrechtlichen Gründen verpflichtend, dass die Daten in der EU oder im DACH-Raum lokalisiert sind. Den Zugriff steuert ein granulares Rechtemanagement, das internen und externen Mitarbeiter:innen oder Partnern ausgewählte Berechtigungen (z. B. Voll-, Änderungs-, Lesezugriff) zuweist.

Dadurch haben die Unternehmen zu jeder Zeit die volle Kontrolle und stellen sicher, dass nur autorisierte Personen bestimmte Daten einsehen und bearbeiten dürfen. Dass dies jederzeit technisch verlässlich funktioniert, liegt in der Zuständigkeit der Anbieter:innen. Beim On-Premises-Modell liegen die Daten in betriebseigenen Servern. Dadurch hat das Unternehmen zwar ebenfalls die volle Kontrolle über die Daten, muss sich jedoch auch eigenständig um die Entwicklung eines geeigneten Zugriffsrechtemanagements sowie dessen technische Implementierung und Umsetzung kümmern. Das geht mit einer hohen Verantwortung einher und benötigt zudem eine Menge Ressourcen, über die nicht alle Unternehmen verfügen.

3. Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit

Qualifizierte Cloud-Anbieter:innen speichern die Daten in georedundaten Rechenzentren, also gleichzeitig in verschiedenen Standorten. Das schützt die Daten vor möglichen regionalen Ausfällen wie Bränden oder starken Unwettern. Außerdem kommen vorbeugend ausfallsichere Infrastrukturen, beispielsweise automatische Failover-Mechanismen und regelmäßige Back-ups sowie Datenreplikation zum Einsatz, um den Betrieb von Diensten aufrechtzuerhalten und Ausfallzeiten zu minimieren. Beim On-Premises-Ansatz ist das häufig nicht der Fall, da damit hohe Aufwände sowie Kosten verbunden sind und betriebseigene Ressourcen und Kapazitäten in der Regel eingeschränkt sind. Längere Ausfallzeiten von Softwareprodukten und damit einhergehende Umsatzeinbußen oder Kostensteigerungen sind schlimmstenfalls die Folge.

4. Skalierbarkeit

Cloudbasierte Systeme sind einfach skalierbar und lassen sich rasch an die individuellen Anforderungen des Unternehmens anpassen. Speicherkapazitäten, Rechenleistungen und User-Lizenzen werden je nach Bedarf auf Knopfdruck erhöht oder hinzugefügt. Im Gegensatz dazu erfordern On-Premises-Modelle den Kauf sowie die Einrichtung eigener Hardware und Infrastruktur. Unternehmen sind daher gezwungen, frühzeitig Prognosen über ihren Ressourcenbedarf zu treffen und entsprechende Investitionen zu tätigen. Anforderungen ändern sich heutzutage jedoch sehr schnell, was oft zu Überkapazitäten oder Engpässen führt. Die Skalierungsmöglichkeiten beim traditionellen On-Premises-Modell sind also im Vergleich dazu deutlich unflexibler sowie zeit- und kostenintensiver.

5. Individuelle Einstellungen

Anpassungsfähigkeit sowie Flexibilität werden bei der Cloud großgeschrieben. Häufig können Unternehmen Funktionalitäten und Features cloudbasierter Systeme nach ihren spezifischen Anforderungen einrichten und jederzeit flexibel erweitern. Das ermöglicht eine schnelle Reaktionszeit auf sich ändernde Geschäftsanforderungen. Bei On-Premises-Tools sind derartige Adaptierungen oder Erweiterungen meist deutlich kostenintensiver, langwieriger oder teilweise gar nicht möglich.

6. Technische Kompatibilität

Offene Schnittstellen und Standard-Konnektoren von Cloud-Systemen bieten eine hohe Kompatibilität mit allen denkbaren Anwendungen. Unternehmen haben dadurch die Möglichkeit, Cloud-Dienste nahtlos in ihre bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren, ohne zusätzlichen Mehraufwand zu erzeugen. Im Unterschied dazu muss beim traditionellen On-Premises-Modell das Unternehmen selbst die Kompatibilität sowie Interoperabilität der Systemlandschaft sicherstellen. Dies erfordert nicht nur zusätzliche Anpassungen und einen hohen Zeitaufwand, sondern auch qualifiziertes Fachpersonal.

7. Time-to-Value

Durch den Einsatz von Cloud-Systemen generieren Unternehmen in kürzester Zeit greifbaren Mehrwert. Sie haben sofortigen Zugriff auf die angebotenen Dienste und profitieren unmittelbar von einer breiten Palette an Services und Funktionen, ohne lange Implementierungszeiträume oder umfangreiche interne Workflows durchlaufen zu müssen. Dementsprechend dauert das Erreichen der Effektivität beim klassischen On-Premises-Modell signifikant länger. Für die technisch aufwendige Integration in die unternehmenseigene IT-Infrastruktur braucht es erfahrungsgemäß oft Wochen, Monate oder sogar Jahre, und es vergeht wertvolle Zeit, bis mit dem neuen System produktiv gearbeitet werden kann.

8. Einrichtung und Wartung

Die Cloud ist deutlich effizienter in Bezug auf Einrichtung und Wartung als das On-Premises-Modell, da die jeweiligen Anbieter:innen die erforderliche Serverinfrastruktur bereitstellen und warten. Das spart im Vergleich zum On-Premises-Ansatz, bei dem sich das Unternehmen selbstständig darum kümmern muss, IT-Ressourcen sowie Zeit und Aufwand.

9. Weiterentwicklung und Support

Die User von cloudbasierten Systemen profitieren besonders vom Continuous-Deployment-Ansatz, bei dem die Cloud-Anbieter:innen die Software regelmäßig weiterentwickeln und mit Updates versorgen. Dadurch erhalten sie häufig überarbeitete Funktionen oder gänzlich neue Features, ohne dafür bezahlen zu müssen. Je nach abgeschlossenem Servicevertrag stellen die Systemanbieter:innen außerdem ein Serviceteam bereit, das sich teilweise rund um die Uhr um die Anliegen der User kümmert und für reibungsloses Arbeiten sorgt. Beim On-Premises-Modell liegt der technische Support für die Anwender:innen sowie die Weiterentwicklung der Software – sofern überhaupt möglich – aufseiten des Unternehmens. Häufig fehlen die notwendigen IT-Ressourcen, weshalb Unternehmen oft mit veralteten Versionen arbeiten und Support-Tickets nur langsam oder gar nicht bearbeitet werden.

10. Kosten

Cloudbasierte Systeme bieten Unternehmen den Vorteil, dass sie keine hohen Anfangsinvestitionen für den Kauf von Hardware und Infrastruktur tätigen müssen. Stattdessen zahlen sie nur für die tatsächliche Nutzung der Services auf Basis eines flexiblen Abrechnungsmodells. Bei On-Premises-Modellen hingegen sind die Unternehmen für den Erwerb, die Installation, den Betrieb sowie die Wartung und Aktualisierung ihrer eigenen Hardware und Infrastruktur selbst verantwortlich. Dies führt zu sehr hohen Einstiegs- sowie laufenden Kosten.

Fazit: Welches Modell ist das richtige für mein Unternehmen?

Die Entscheidung zwischen On-Premises vs. Cloud hängt von den individuellen Geschäftsanforderungen sowie der IT-Strategie des Unternehmens ab, das eine neue Software sucht. 
Der Vergleich beider Ansätze anhand der zehn Kriterien verdeutlicht, warum immer mehr Unternehmen über alle Branchen hinweg auf die Cloud setzen. Aspekte wie Datenschutz, Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit und natürlich der Kostenfaktor sprechen klar für den Einsatz cloudbasierter Software. Expert:innen sind sich einig: Es ist an der Zeit, die traditionellen On-Premises-Systeme hinter sich zu lassen und den Weg in die Cloud einzuschlagen, um die Zukunftsfähigkeit und den Erfolg des eigenen Unternehmens sicherzustellen.

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